Der Geschäftsklima-Index für die Versicherungswirtschaft, der vom ifo-Institut ermittelt wird, hat im ersten Quartal einen deutlichen Anstieg verzeichnet und erreichte den höchsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV zeichnet sich eine positive Entwicklung in der Branche ab. Der Index stieg um 9,3 Punkte auf 15,7 Punkte und übertraf damit erstmals seit Ende 2019 den langfristigen Durchschnitt von 12,5 Punkten.
Obwohl die konjunkturelle Dynamik noch schwach ist, sind keine negativen Überraschungen mehr zu erwarten, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Dieser Anstieg resultiert hauptsächlich aus einer verbesserten Einschätzung der aktuellen Situation. Der Teilindex zur Geschäftslage stieg um 14 Punkte auf 6 Punkte, liegt jedoch immer noch unter dem langfristigen Durchschnitt.
Besonders positiv ist der Ausblick für die kommenden sechs Monate. Der Teilindex für Geschäftserwartungen stieg um 4,1 Punkte auf 26 Punkte. Die Zuversicht der Unternehmen ist hoch, aber es bleibt abzuwarten, ob sich dies auch in einem besseren Geschäftsverlauf widerspiegeln wird.
In der Lebensversicherung deutet sich bereits eine Wende an. Der Teilindex zur Geschäftslage stieg um 21,1 Punkte auf 8,3 Punkte und zog den Geschäftsklima-Index für diese Sparte mit nach oben. Ein Grund dafür könnte die sinkende Inflation sein und die steigenden Reallöhne, die den Menschen mehr Spielraum für ihre private Altersvorsorge geben.
In der Schaden- und Unfallversicherung blieb das Bild dagegen weitgehend unverändert. Der Geschäftsklima-Index stieg nur leicht um 2,2 Punkte auf 10,1 Punkte. Es besteht weiterhin eine Diskrepanz zwischen der aktuellen Lagebeurteilung und den Geschäftserwartungen. Die Unternehmen rechnen jedoch mit steigenden Beitragseinnahmen in Zukunft.
